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Don & Derek Rickman

Don und Derek Rickman, genannt "The Brothers", haben ihren ersten Strassenrahmen für Rennen gebaut. Sie kamen aus dem Geländesport ("Scrambling" in England), wo sie auf eine Reihe von 50 (fünfzig) Siegen zurückblicken konnten, einschliesslich des belgischen GP in 1959 und des französischen GP im Jahr 1960. Gegen Ende des Jahres 1966 bauten sie die erste strassenzugelassene Version ihrer Rickman "Metisse" ("Bastard"). Der Unterschied zur Rennversion bestand aus einem serienmässigen Triumph Bonneville-Motor, einem etwas gedämpften Auspuff sowie Scheinwerfer und Rücklicht.

Alle Rahmen waren als klassische Doppelschleifenrahmen ausgeführt, unter Verwendung von Reynolds 531 Rohren, die hartgelötet wurden, um Spannungen durch die beim Schweissen auftretenden hohen Temperaturen zu vermeiden. Danach wurden die Rahmen vernickelt.

Die Kombination eines vernickelten, hartgelöteten Rahmens war unter Rahmenbauern üblich - Seeley, Rau, Egli (ausser den späten Rahmen, die geschweisst wurden) und viele andere bauten ihre Rahmen auf diese Weise. Heute haben viele Leute damit Probleme beim Restaurieren: Nickel hat im Gegensatz zu Chrom einen wärmeren Glanz, allerdings ist die Oberfläche bei weitem nicht so hart wie Chrom, weswegen viele Rahmen neu vernickelt werden müssen. Dazu muss erst die alte Schicht entfernt werden, aber dabei fangen die Schwierigkeiten an: Der Rahmen wird normalerweise in einem sauren Bad elektrolytisch entmetallisiert, allerdings greift dieser Prozess auch die Lötnähte an, so dass man hinterher nur noch einzelne Rohre im Bad hat! Besser wird der alte Nickel in einem cyanidischen Bad elektrolytisch entfernt, allerdings wird dabei auch die Oberfläche des Stahls angegriffen, so dass die vorher polierte Oberfläche der Rohre aufs neue poliert werden muss. Dank der Grösse und Form kann dies meist nur per Hand geschehen - ein langer und zeitaufwendiger Prozess.

Nun, zurück zu den Brüdern. Die erste Strassen-Metisse hatte eine Besonderheit von ihrem Renn-Vorgänger geerbt, nämlich die hydraulischen Scheibenbremsen, die zusammen mit Lockheed entwickelt worden waren. Angeblich war diese allererste Metisse das erste Strassenmotorrad mit Scheibenbremse, drei Jahre vor der berühmten CB 750/4, die 1969 herauskam.

Das Metisse Strassenfahrwerk war für eine Reihe von Motoren erhältlich, wie Triumph, Norton, BSA, Matchless und Royal Enfield. 1974 bekam Rickman den "Queen's Award to Industry" für ihr Exportgeschäft verliehen. Aber 1974 markierte ebenfalls das Ende für Triumph/BSA unde der Exportvertrag für die USA wurde nicht verlängert. Das war ein herber Rückschlag für Rickman, denn 90% ihrer Produktion gingen in die USA (weswegen Rickman dort auch recht bekannt ist). Anfang der Siebziger war Rickman Englands grösster Motorradhersteller.

Rickman-Honda

Um die Umsatzverluste auszugleichen, und als Antwort auf die bahnbrechenden japanischen Motoren kamen The Brothers mit ihren CR (Competition Replica) Fahrgestellen für die legendären Honda CB 750 und Kawasaki Z1/Z900 Motoren heraus. Die Fahrwerkskits hatten eine eigene 42mm Gabel bzw. eine 38mm Betor-Gabel, Einzel- oder Doppelsitzbank, vorne und hinten Lockheed-Scheibenbremsen und Borrani-Speichenräder oder spater Aluminium-Gussräder.

Rickman CR von Martin Belbe

Rickman CR mit ATP Turbo

Rickman von Eamon Maloney, UK

Der letzte Rahmenkit von Rickman war die Predator für den Honda CB 900 Bol d'Or und Suzuki GS 1000-Motor. Anders als alle vorangegangenen Metisses und CRs war die Predator eher ein Sporttourer als ein Cafe Racer.

Fahrwerksdaten

Radstand: 1450-1500mm (abhängig von der Schwinge)
Lenkkopfwinkel: 62°
Nachlauf: 90mm

Heute

Herbert Streithoff in Bremen kümmert sich um die Rickman CRs:

Motorradtechnik Streithoff
Herbert Streithoff
Vahrer Straße 54
28309 Bremen
GERMANY
Tel: +49 421 45 57 35
Fax: +49 421 45 57 35
Email: H.Streithoff@rickman-bikes.de

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